Textiles Bauen

Textiles Bauen (auch: Textile Architektur) bezeichnet das Bauen mit Membranen und Seilen. Membranen sind flächenhafte Bauteile, die biegeweich sind und nur auf Zug beansprucht werden, wie z. B. unbeschichtete und beschichtete Gewebe, Gewirke, Gelege sowie Folien und faserverstärkte Folien. Unter Seilen werden biegeweiche, nur auf Zuge beanspruchte, lineare Bauteile wie geflochtene, gedrehte und gewebte Drähte und Fäden verstanden.[1]

Zwischen textilen Konstruktionen und dem Membranbau gibt es Überschneidungen, die dazu führen, dass beide Begriffe gelegentlich synonym verwendet werden. Membranen können jedoch aus Folien bestehen, die nicht in jedem Fall einer textilen Verstärkung bedürfen. Umgekehrt würden textile Seilnetzkonstruktionen in der Regel nicht als Membran bezeichnet werden.

Der Begriff Textile Architektur wird auch für Zeltkonstruktionen wie Jurte, Jaranga (tschuktschisch ‚Haus‘), Tipi, Campingzelt, Zirkusbau, Wigwam und Wickiup verwendet. Gottfried Semper galt als einer der bedeutendsten Kenner der textilen Architektur seit der Vorgeschichte.[2][3] Als Vater der modernen Membranarchitektur gilt der Architekt Frei Otto.[4]

  1. Rosemarie Wagner: Bauen mit Seilen und Membranen. Beuth Verlag, Berlin Wien Zürich 2016, ISBN 978-3-410-21719-0, S. 1.
  2. Terhi Kristiina Kuusisto: Textile in Architecture. (Memento des Originals vom 18. April 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dspace.cc.tut.fi Masterarbeit, Tampere University of Technology, erster Einleitungssatz.
  3. G. Semper: Die vier Elemente der Baukunst. (PDF 15,9 MB). Braunschweig 1851;
    The Four Elements of Architecture and other writings. Cambridge University Press, England 1989.
  4. Klaus-Michael Koch: Renaissance im Bauen mit Membranen, in: Petra Knecht (Hrsg.): Technische Textilien. Deutscher Fachverlag. Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-87150-892-6; S. 177.

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