Der Thallus (Plural Thalli; altgriechisch θαλλός thallós „Jungspross, Zweig“), zu Deutsch auch „Lager“, ist der vielzellige Vegetationskörper bei Pflanzen und Pilzen, der nicht in Sprossachse, Wurzel und Blatt unterteilt ist. Solche Pflanzen nennt man Thallophyten oder Lagerpflanzen. Der Thallus kann nur negativ definiert werden als „vielzelliger oder polyenergider Vegetationskörper, der nicht die typische Gliederung eines Kormus aufweist.“[1]
Der Begriff Thallus wurde 1803 von Erik Acharius für Flechten eingeführt. Er leitet sich vom griech. θαλλός thallos „sprossender Zweig“ (von θάλλειν „grünen, wachsen, blühen“) ab. Rasch wurde der Begriff auf andere Gruppen sogenannter Niederer Pflanzen übertragen.
Bei Pflanzen ist der Thallus die Organisationsstufe unterhalb des Kormus. Zu den Pflanzen mit Thallus zählen die Moose. Durch die Bildung von Stämmchen (Cauloid) und Blättchen haben die Laubmoose zwar eine Sonderstellung, sind aber dennoch Thallophyten.
Ebenfalls über einen Thallus verfügen einige Algengruppen, wie die Tange, und viele Vertreter der Pilze sowie die Flechten.