The Course of Empire (deutsch Der Weg des Imperiums) ist ein 1836 fertiggestellter fünfteiliger Gemäldezyklus des US-amerikanischen Landschaftsmalers Thomas Cole, des bedeutendsten Vertreters der Hudson River School. Die Bilder folgen einem klaren dramatischen Narrativ und schildern in leicht unterschiedlichen Landschaftsausschnitten – Wiedererkennungsmerkmal ist jeweils eine markante Klippe im Hintergrund – die Entwicklung einer Zivilisation von der Barbarei über ihre Blütezeit bis zur gewaltsamen Auflösung und dem damit einhergehenden Untergang und spielen auf die biologische Natur der Geschichte[1] (also die Vergänglichkeit ihrer Epochen) an. Ausgestattet mit einer überbordenden allegorischen Symbolik zeigt der Zyklus, der – dem jeweiligen Stand der Sonne zu entnehmen – einen Tag durchläuft, die sich verändernde Beziehung des Menschen unter anderem zur Natur und zum Militär.
Inspiration für dieses Werk zog Cole vor allem aus einer dreijährigen Reise durch Europa, auf der er sowohl zahllose Gemälde anderer Romantiker in Museen sah, als auch den künstlerischen Austausch pflegte und in Italien römische Ruinen besuchte. Insbesondere diese Zeugnisse vergangener Kulturen faszinierten ihn und beeinflussten seine spätere Arbeit, speziell The Course of Empire, dahingehend, dass er darstellen wollte, dass jedes Imperium, ganz gleich wie machtvoll es ist, eines Tages verblassen und zerfallen wird. Zugleich verdeutlicht der Zyklus Coles Angst vor dem wachsenden Fortschrittswahn der US-Amerikaner zulasten der Natur und reflektiert vorherrschende religiöse, künstlerische, wissenschaftliche und soziopolitische Ideen innerhalb der US-amerikanischen Kultur der 1830er Jahre.
Der Titel der Gemäldeserie entstammt dem im 19. Jahrhundert sehr bekannten Gedicht Verses on the Prospect of Planting Arts and Learning in America, das George Berkeley 1726 verfasst hatte. Es spielt auf fünf Stadien der Zivilisation an. Die letzte Strophe beginnt mit der Zeile „Westward the course of empire takes its way“ und prophezeit, dass das kommende Imperium in Amerika entstehen werde.