Thingspiel

Die Thingspiele des Dritten Reiches sollten ein völkisches Theater begründen. Der Literaturwissenschaftler Peter Nusser bezeichnet sie als eine „genuin faschistische Theaterform“, da sie auf die Manipulation der Massen abzielte.[1] Thingspiele wollten das Publikum formal und emotional in das dramatische Geschehen einbeziehen. Sie hatten eine kurze Blütezeit von etwa 1930 bis 1936. Der Begriff Thingspiel geht auf den Kölner Theaterwissenschaftler Carl Niessen zurück.[2]

Ein Thingspiel sollte Festspiel und Kundgebung in einem sein. Die Bezeichnung „Thing“ wurde von der Jugendbewegung übernommen; einige Jugendbünde (Pfadfinder, Quickborn und andere) hatten ihre Versammlungen so bezeichnet.

  1. Peter Nusser: Deutsche Literatur. Eine Sozial- und Kulturgeschichte vom Barock bis zur Gegenwart. Hrsg.: Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt. Janß Verlag, Pfungstadt, ISBN 978-3-534-25450-7, S. 614.
  2. Henning Eichberg: Massenspiele: NS-Thingspiele, Arbeiterweihespiel und olympisches Zeremoniell. Stuttgart 1977, S. 214

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