Tiefwerder

Tiefwerder bezeichnet eine Ortslage und einen Werder der Havel im Berliner Bezirk Spandau. Während das Dorf Tiefwerder und der benachbarte Südhafen Spandau zum Ortsteil Spandau gehören, zählen die umgebenden Wald-, Wiesen- und Wasserflächen des Werders zum Ortsteil Wilhelmstadt.

Am Faulen See befand sich bis in das 13. Jahrhundert eine frühslawische Siedlung. Das Dorf Tiefwerder entstand 1815 als Kolonistendorf, als Nachfahren der Spandauer Kietz-Fischer auf den Werder umgesiedelt wurden. Ein großer Teil der historischen Häuser entlang der Dorfstraße ist erhalten und steht als Gesamtensemble Kolonistensiedlung Tiefwerder unter Denkmalschutz. Unter Denkmalschutz steht zudem das Gebäude in der Dorfstraße 5 aus dem Jahr 1895, in dem seit den 1920er Jahren das Ballhaus Spandau ansässig ist. Das Wasserwerk Tiefwerder aus dem Jahr 1914 versorgt sechs Berliner Bezirke mit Trinkwasser.

Im Süden und Osten grenzt das Landschaftsschutzgebiet Tiefwerder Wiesen an die Ortslage. Das von Altarmen der Havel durchzogene Gebiet ist das letzte in Berlin erhaltene natürliche Überschwemmungs- und Hechtlaichgebiet mit großer Bedeutung für den Artenschutz. Es enthält Feuchtwiesen, Auwaldreste und Röhrichte mit natürlichen Land-Wasserübergängen. Aufgrund der zahlreichen Wasserläufe und Siedlungen an den Gräben wird Tiefwerder auch als „Klein-Venedig von Spandau“ bezeichnet.

Kleiner Jürgengraben am Ende der Dorfstraße

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