Tierbefreiung

Unter Tierbefreiung werden Aktionen zur Freisetzung von Tieren aus Massentierhaltung, Legebatterien, Pelzfarmen oder Versuchstierlaboren verstanden. Die Tiere werden von den Aktivisten entweder in die Natur entlassen oder bei Privatpersonen untergebracht. Juristisch werden Tierbefreiungsaktionen im Allgemeinen als Straftaten behandelt.

Daneben bezeichnet Tierbefreiung auch eine politische Position, die jegliche Nutzung von empfindungsfähigen Lebewesen durch den Menschen ablehnt.[1] In Abgrenzung zur Tierrechtsposition wird dies jedoch nicht durch die Einführung von Tierrechten gefordert, sondern geht einher mit einer Skepsis gegenüber staatlich eingesetzten Machtinstrumenten und Herrschaftsverhältnissen.[2] Des Weiteren wird das Problem des Speziesismus in der Tierbefreiung nicht als rein tierethisches, sondern insbesondere auch als soziales Problem aufgefasst, auf vergleichbare Art wie Sexismus und Rassismus.[3]

Historisch geht der Begriff auf das von Peter Singer 1975 veröffentlichte Buch Animal Liberation zurück, mit dem die moderne Tierrechtsbewegung begann.[4]

  1. Bereichsethiken im interdisziplinären Dialog. In: Matthias Maring (Hrsg.): Schriftenreihe des Zentrums für Technik- und Wirtschaftsethik am Karlsruher Institut für Technologie. KIT Scientific Publishing, Karlsruhe 2014, ISBN 978-3-7315-0155-8, doi:10.5445/ksp/1000037755 (kit.edu [abgerufen am 1. September 2019]).
  2. Bode, Philipp: Einführung in die Tierethik. UTB, Wien 2018, ISBN 978-3-8252-4917-5.
  3. Lyle Munro: The Animal Rights Movement in Theory and Practice: A Review of the Sociological Literature. In: Sociology Compass. Band 6, Nr. 2. Wiley Online Library, 2012, S. 166–181, doi:10.1111/j.1751-9020.2011.00440.x.
  4. Thomas Schwarz: Veganismus und das Recht der Tiere. In: Wilfried Breyvogel (Hrsg.): Eine Einführung in Jugendkulturen. (Lehrbuch), VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005, ISBN 3-8100-3540-8, S. 93.

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