Todestrieb

In der klassischen psychoanalytischen Theorie ist der Todestrieb der Drang zu Tod und Zerstörung, der sich häufig in Verhaltensweisen wie Aggression, Wiederholungszwang und Selbstzerstörung äußert.[1] Es wurde ursprünglich 1912 von Sabina Spielrein in ihrem Aufsatz „Die Destruktion als Ursache des Werdens“[2] vorgeschlagen, der dann 1920 von Sigmund Freud aufgegriffen wurde in Jenseits des Lustprinzips.

Mit dem Todestrieb führte Sigmund Freud einen seiner umstrittensten Begriffe in die Theorie der Psychoanalyse ein. Der Todestrieb – oft auch im Plural die Todestriebe – bildet den Gegenpol zu den Lebenstrieben (Eros). Freud selbst betonte, dass es sich bei seinen Überlegungen zum Todestrieb um „weitausholende Spekulation“ handelte.

Später wurde dieser Trieb oft auch als Thanatos bezeichnet (mit der Gegenüberstellung „Eros und Thanatos“), wobei hier der griechische Todesgott Thanatos als Namensgeber fungierte.

  1. Hanna Segal: Introduction to the Work of Melanie Klein. London 1964, S. 12.
  2. Sabina Spielrein: Sabina SpielreinDie Destruktion als Ursache des Werdens. IV Auflage. Jahrbuch für Psychoanalytische und Psychopathologische Forschungen, 1912, S. 465–503, doi:10.13109/9783666462160.85.

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