Tonikum

Historischer Werbetext für ein Tonikum:
„...nach Fieber, BLUTVERLUST, SCHWÄCHEZUSTÄNDEN ist […] tonischer Wein vorzügliches HERZTONIKUM, ROBORANS...“

Als Tonikum (neulateinisch aus griechisch tonikòs „gespannt“; Plural Tonika) werden tonisierende, kräftigende[1] bzw. (ursprünglich Nerven und Fasern) stärkende Mittel (Stärkungsmittel) bezeichnet. Als Synonyme werden auch die Begriffe Roborans oder Roborantium (von lateinisch roborare „stärken“; Plural Roborantia)[2] sowie Kräftigungsmittel[3] verwendet. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Begriff Tonikum nur für äußerlich anzuwendende Mittel verwendet, Roborans für Mittel zum Einnehmen.[4] In der Regel sind es Tinkturen, also alkoholische Auszüge aus einem oder mehreren pflanzlichen oder tierischen Stoffen. Ihre Wirkung ist gering oder nicht vorhanden. In der Mehrzahl der Fälle sind sie freiverkäuflich und generieren einen beträchtlichen Umsatz in Apotheken und Drogerien.[5]

  1. Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch. 6. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1986, ISBN 3-11-007029-4, S. 1047.
  2. Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch. 6. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1986, S. 902.
  3. Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch. 1986, S. 903.
  4. Susanne Grosser: Ärztekorrespondenz in der Frühen Neuzeit: Der Briefwechsel zwischen Peter Christian Wagner und Christoph Jacob Trew. Analyse und kommentierte Edition. Band 194 von Frühe Neuzeit. Walter de Gruyter, 2015, ISBN 978-3-11-041144-7, S. 331. (https://books.google.de/books?id=P4Q_CgAAQBAJ&pg=PA331&dq=roborantia+definition&hl=de&newbks=1&newbks_redir=0&sa=X&ved=2ahUKEwitv6mUxraAAxX6hv0HHVJYBvkQ6AF6BAgGEAI#v=onepage&q=roborantia%20definition&f=false online)
  5. Urspeter Masche: Roborantien. In: pharma-kritik Jahrgang 22, Nr. 12.

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by razib.in