Tonus (latinisierte Form von altgriechisch τόνος tonos, deutsch ‚Spannung‘ zum Verb τείνειν teinein, deutsch ‚spannen‘, ‚an-‘, ‚ausspannen‘) ist der „Spannungszustand der Muskulatur“, der durch viskoelastische Eigenschaften des Gewebes und durch Reize des Nervensystems hervorgerufen wird. Es wird außerdem der „passive Muskeltonus“ vom „aktiven Muskeltonus“ unterschieden.[1]
In der Skelettmuskulatur (quergestreifte Muskulatur) entsteht er vor allem durch abwechselnde Kontraktionen einzelner Muskelfasern, in der glatten Muskulatur des Körperinneren hingegen durch Dauerkontraktion von Muskelzellen. Der Tonus ist abhängig von der Innervation durch das Nervensystem, wobei diese willkürlich oder unwillkürlich erfolgen kann, sowie vom Stoffwechselzustand des Muskels.
Ein länger anhaltender, schmerzhafter Muskeltonus wird Verspannung genannt. Dieser Zustand tritt vor allem durch einseitige Körperhaltung ein und betrifft am häufigsten die Nacken- und Schultermuskulatur.