Triage

Liegend: Patient der Sichtungskategorie II (gelb) bei einer Übung (Schweiz 2008)
Übungseinsatz zur Triage (Kanada 2008)

Triage ([triːˈɑːʒ]; von französisch triage ‚Auswahl, Sortieren, Sichten‘ zum Verb trier ‚sortieren, aussuchen, auslesen‘),[1][2] deutsche Bezeichnung auch Sichtung oder Einteilung, ist ein nicht gesetzlich kodifiziertes oder methodisch spezifiziertes Verfahren zur Priorisierung medizinischer Hilfeleistung bei unzureichenden Ressourcen, zum Beispiel aufgrund einer unerwartet hohen Anzahl an Patienten. Falls es unmöglich ist, allen, die Hilfe benötigen, sofort zu helfen, besteht ohne strukturierte Triage die Gefahr einer zum Beispiel politisch oder ideologisch motivierten unethischen Selektion (Auswahl).[3][4]

Triage ist ein aus der Militärmedizin herrührender Begriff für die – ethisch schwierige – Aufgabe, etwa bei einem Massenanfall von Verletzten oder anderweitig Erkrankten darüber zu entscheiden, wie die knappen personellen und materiellen Ressourcen aufzuteilen sind. Es handelt sich dabei um ein Stratifikationsverfahren vor der vollständigen Diagnose. Theoretische Modelle, die die Verteilung knapper Ressourcen thematisieren, werden auch unter dem Begriff der Allokation gefasst.

Strukturierte Triage-Instrumente werden auch in Notaufnahmen und auf Intensivstationen eingesetzt und dort auch als Ersteinschätzung bezeichnet.

  1. triage. In: leo.org. Abgerufen am 16. Dezember 2020.
  2. triage (Synonymes). In: Éditions Larousse. Abgerufen am 16. Dezember 2020 (französisch).
  3. Timo Blöß, Katastrophenmedizin: Zwang zur Selektion. In: Deutsches Ärzteblatt, 2004, 101, S. 33, A-2216 / B-1854/C-1786 (PDF); abgerufen am 7. Mai 2017.
  4. Sergio Stocker: Triage in Schweizer Kinder-Notfallstationen. (PDF) In: Paediatrika, Jahrgang 17, Nr. 1, 2006, S. 35–37; abgerufen am 8. Mai 2017.

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