Trottellumme

Trottellumme

Trottellummen, Bäreninsel, Spitzbergen

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Familie: Alkenvögel (Alcidae)
Gattung: Lummen (Uria)
Art: Trottellumme
Wissenschaftlicher Name
Uria aalge
(Pontoppidan, 1763)

Die Trottellumme (Uria aalge) ist eine von zwei Vogelarten in der Gattung der Lummen (Uria) innerhalb der Familie der Alkenvögel (Alcidae). Sie hält sich nur zur Fortpflanzungszeit an Land auf. Die Art ist zirkumpolar vertreten und brütet in der borealen und subarktischen Region. Unter den rezenten Alkenvögeln ist sie die größte Art.[1] Ihren Namen hat die Trottellumme aufgrund ihres „trottelmäßig“ anmutenden Ganges, da sie im Gegensatz zum Tordalk nicht auf den Zehen, sondern auf ihren Fußwurzeln läuft.[2] Eine etymologische Erklärung leitet den Namen von der französischen Bezeichnung „Guillemot de Troïl“ ab, was zunächst mit Troïl-Lumme übersetzt wurde, woraus sich der Name Trottellumme entwickelte.[3]

Große Kolonien finden sich vor allem da, wo kalte und warme Meeresströmungen zusammentreffen. Ihre Brutplätze sind steile Felsklippen mit schmalen Felsbändern oder kleinen Vorsprüngen. Die Anzahl der Unterarten ist strittig. Es werden mindestens fünf, von einigen Autoren aber auch sieben Unterarten unterschieden.

Der einzige mitteleuropäische Brutstandort befindet sich auf Helgoland, wo zu Beginn des 21. Jahrhunderts 2600 Brutpaare brüteten.[4] Zwischen Mitte 2015 und Anfang 2016 wurden zehntausende toter Trottellummen an der amerikanischen Westküste und in Alaska angeschwemmt. Aussagen von Forschern zufolge lag der Grund für das Massensterben im Nahrungsmangel infolge hoher Meerestemperaturen.[5] Anfang Februar 2019 gab es ein Massensterben mit mehreren Zehntausenden toten Vögeln, dabei wurden mehrere Tausend Trottellummen an der Nordseeküste der Niederlande angeschwemmt.[6]

  1. Alderfer: Complete Birds of Northamerica. 2006, S. 282.
  2. Trottellumme auf Digitalefolien.de
  3. Gerald Jatzek: Lied eines traurigen Vogels. In: Hans-Joachim Gelberg (Hg.): Wo kommen die Worte her? Beltz&Gelberg, Weinheim 2011, S. 66.
  4. Bauer u. a.: Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Band 1, 2005, S. 566.
  5. Rätsel um Massensterben vor amerikanischer Küste gelöst. In: faz.net. 15. Januar 2020, abgerufen am 21. Januar 2020.
  6. Niederlande: 20.000 tote Vögel an Nordsee-Küste angeschwemmt. In: faz.net. 6. Februar 2019, abgerufen am 7. Februar 2019.

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Tubidy