Tschetnik bezeichnet ursprünglich einen irregulären unbesoldeten Kämpfer, seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor allem einen christlichen Freischärler, der im makedonischen und bulgarischen Raum einen Kleinkrieg gegen die osmanische Herrschaft führte. Er organisierte sich in kleinen Gruppen, Tscheta genannt, die unter der Führung eines „Vojvoden“ standen. Seine Entsprechung im griechischen Raum war der Andartis.
Die heutige Bedeutung der Selbstbezeichnung wurde im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Besatzungsmacht in Jugoslawien als Sammelbegriff für die Angehörigen von nationalistischen und antikommunistischen serbischen bzw. montenegrinischen Milizen geprägt. Darunter fiel auch die Jugoslawische Armee im Vaterland, die während des Zweiten Weltkrieges aus Tschetniktruppen bestehend unter der Führung von Dragoljub Draža Mihailović für die Wiedererrichtung des Königreichs Jugoslawien und die Errichtung eines Großjugoslawien samt einem Großserbien kämpften.[1][2]
Der kroatische Historiker Vladimir Žerjavić schätzt, dass die Tschetniks während des Zweiten Weltkrieges etwa 29.000 Bosniaken und 18.000 Kroaten (vorwiegend Zivilisten) ermordet haben. Der Historiker Zdravko Dizdar schätzt, dass insgesamt etwa 50.000 Muslime und Kroaten ermordet wurden.[3]