Der Begriff Tschuden (altrussisch чудь, estnisch tšuudid, finnisch tšuudit, čuđit) hat mehrere Bedeutungen. Es ist ein historisches Ethnonym (Volksbezeichnung) aus ostslawischen bzw. russischsprachigen schriftlichen Quellen des Mittelalters und der frühen Neuzeit, das für mehrere finno-ugrische Völker oder Bevölkerungsgruppen verwendet wird.
Die im 19. und frühen 20. Jahrhundert aufgezeichneten traditionellen mündlichen Überlieferungen der nördlichen Karelier, der Komi, der nördlichen Russen und der Samen kennen die Tschuden als mythisches Altvolk oder auch als Angehörige fremder, oftmals feindlicher, anderssprachiger Gruppen. Die Etymologie des Begriffes, der in verschiedenen nicht verwandten Sprachen vorkommt, ist umstritten. Eine diskutierte Variante ist die Ableitung vom gotischen Wort þiudа – Volk.