Ureaplasma | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ureaplasma | ||||||||||||
Shepard, Lunceford, Ford, Purcell, Taylor-Robinson, Razin & Black, 1974 |
Ureaplasmen, auch Ureaplasma (von lateinisch urea „Harnstoff“ sowie altgriechisch πλάσμα plásma „das Geformte“), sind eine Gattung sehr kleiner, selbständig vermehrungsfähiger Bakterien aus der Klasse der Mollicutes (von lat. mollis „weich“ und cutis „Haut“, „die Weichhäutigen“). Im Gegensatz zu den meisten Bakterien fehlt ihnen eine Zellwand. Sie leben aerob bis fakultativ anaerob und sind von vielgestaltiger (pleomorpher), veränderlicher, bläschenförmiger Gestalt.[1]
Ureaplasmen sind parasitär, intra- und extrazellulär lebende Bakterien, die beim Menschen und Tieren in Verbindung mit zahlreichen Krankheiten stehen. Die beim Menschen vorkommenden wichtigen Ureaplasmen werden in der Art Ureaplasma urealyticum zusammengefasst. Ureaplasmen werden aufgrund ihrer Eigenschaft zur Lyse (dt.: Spaltung, von griechisch λύσις, lýsis, „Lösung, Auflösung“) von Harnstoff (lat. urea) charakterisiert und von den Mycoplasmen unterschieden.
Mit einer Größe von 580 bis 1380 kbp haben die Gattungen Mycoplasma und Ureaplasma das kleinste Genom der zur Auto-Replikation befähigten Prokaryonten mit Ausnahme des Tiefsee-Archaeons "Nanoarchaeum equitans" (~500 kbp). Ihr DNS-Genom weist meist einen relativen niedrigen Guanin-Cytosin (GC) Gehalt auf und ihre Zellmembran enthält Cholesterin, was sonst nur bei Eukaryonten gefunden wird.[1]