Koordinaten: 44° 48′ N, 7° 9′ O
Die Val Pellice, im Deutschen häufig das Val oder Valle Pellice, ist eines der drei sogenannten Waldensertäler und eine Gebietskörperschaft (Comunità montana) in der italienischen Metropolitanstadt Turin. Es liegt im Westen der Region Piemont in den Cottischen Alpen an der Grenze zu Frankreich.
Das Pellicetal liegt zwischen dem etwa parallel verlaufenden Val Chisone im Norden, sowie dessen Seitental Germanasca, und dem Val Po im Süden. Dort entspringt der Po. Der Name des Tales stammt von dem sie durchfließenden Fluss Pellice, der an der Ostseite des Monte Granero (3171 m) entspringt, des höchsten Berges des Tals. Dieses hat etwa 22.000 Einwohner.
Die sogenannten Waldensertäler Pellice, Chisone und Germanasca waren vom 13. bis zum 19. Jahrhundert Rückzugsgebiete der Waldenser. Sie schlossen sich 1532 der protestantischen Reformation an und erlangten nach schweren Verfolgungen 1848 Religionsfreiheit. Ihr Hauptort war und ist Torre Pellice. Da auch das Angrognatal eine wesentliche Rolle in der Waldensergeschichte spielte, wurden die Waldenser vielfach als „angrognini“ („die aus Angrogna“) bezeichnet.
Das untere Tal ist Richtung Turin an die Fernverkehrssysteme Straße und Bahn angebunden. Das obere Pellice-Tal wird von Fernwanderwegen der Systeme Grande Traversata delle Alpi, Via Alpina und Sentiero Italia berührt, wodurch auch Verbindungen Richtung Westen bestehen. Als eines von wenigen Tälern der italienischen Westalpen besitzt das Pellice-Tal keinen befahrbaren Pass nach Frankreich, was Elemente verstärkt, die auf die Besucher den Eindruck von Urtümlichkeit machen, doch handelt es sich um eine Kulturlandschaft. In dem abgelegenen Tal mit seinen Seitentälern existiert eine Reihe von endemischen Pflanzen- und Tierarten.