Als Villa Miseria (deutsch Elends-Siedlung) werden informelle Siedlungen/Marginalsiedlungen in Argentinien bezeichnet, die sich häufig in den Außenbezirken der Großstädte befinden. Die offizielle Bezeichnung lautet Villa de emergencia (deutsch Not-Siedlung). Den höchsten Anteil von Marginalsiedlungsbewohnern unter Argentiniens Metropolen hat Rosario mit etwa 13 %, aber auch in Buenos Aires und Córdoba leben etwa 5–10 % der Bevölkerung in diesen Ansiedlungen. Sowohl von der Größe der Siedlungen her als auch vom Kriminalitätsniveau sind sie nicht mit den Favelas Brasiliens vergleichbar. Die größte Villa Miseria (Villa 31 in Buenos Aires) hatte 2009 etwa 26.000 Einwohner[1]; daneben gibt es mehrere weitere mit jeweils mehr als 10.000 Einwohnern (La Cava im Bezirk San Isidro und Villa La Tela in Córdoba). Ende der 1990er Jahre entstand hier der Musikstil Cumbia Villera.