Vita activa

Der Ausdruck Vita activa (lateinisch für „tätiges Leben“; griechisch bíos praktikós) bezeichnet in Philosophie und Theologie eine Lebensform, bei der praktische Arbeit und soziale Betätigung im Vordergrund stehen. Damit ist im philosophischen Kontext oft politisches Engagement, im kirchlichen Kontext insbesondere karitative und erzieherische Betätigung gemeint. Den Gegensatz dazu bildet die Vita contemplativa (griechisch bíos theōrētikós), das „betrachtende Leben“, das der Kontemplation (Betrachtung) gewidmet ist. Gegenstände dieser Betrachtung sind im philosophischen Diskurs vor allem im engeren Sinn philosophische – insbesondere metaphysische – Erkenntnisobjekte, aber auch generell alle wissenschaftlich erforschbaren Gegebenheiten; in der Theologie und der katholischen Spiritualität handelt es sich hauptsächlich um die Betrachtung Gottes. Seit der Antike wird die Rangordnung der beiden Lebensweisen kontrovers diskutiert. Dabei geht es um die Frage, welche von ihnen wichtiger ist, einen höheren Rang beanspruchen kann und dem Menschen größeres Glück verschafft. Manche Autoren geben den Vorrang dem sozialen Handeln, der aktiven Gestaltung des gemeinschaftlichen Lebens, andere dem Forschen und Erkennen, dem zurückgezogenen Leben von Philosophen, Wissenschaftlern und Mönchen.


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