Vitale Michiel I. († 1102) regierte von 1096 bis 1102 als Doge von Venedig. Nach der historiographischen Tradition, wie die staatlich gesteuerte Geschichtsschreibung der Republik Venedig genannt wird, war er ihr 33. Doge.
Von 1099 bis 1100 operierte erstmals eine venezianische Flotte im Heiligen Land. Als Lohn für die Unterstützung der Kreuzfahrer erhielt Venedig auch dort weitreichende Handelsprivilegien, ähnlich wie seit 1082 im Byzantinischen und seit 1095 im Römisch-deutschen Reich. Ähnlich stark wie ökonomische Interessen trieb der Raub von Reliquien, bei diesem Zug allen voran die des hl. Nikolaus von Myra, die Venezianer an, wie viele andere Kreuzfahrer auch. Im Kampf um Ferrara erlangte Venedig weitere Privilegien, doch ergaben sich daraus auch lang anhaltende Konflikte mit dem Kirchenstaat und dem Herrscherhaus der Este von Ferrara.