Ein Vorgehensmodell ist ein Referenzmodell, um für eine Vielzahl von Vorhaben eine Hilfe zur Ableitung eines geeigneten Vorgehens zu beschreiben[2]. Es organisiert einen Prozess, um ein Projektziel mithilfe von bereitgestellten Methoden und Techniken zu erreichen.[3] Es kann daher auch als ein Projektmanagementsystem verstanden werden.[4] Aufgabe eines Vorgehensmodells ist es, die allgemein in einem Gestaltungsprozess auftretenden Aufgabenstellungen und Aktivitäten in eine konkrete Abfolge von Schritten zu bringen, um eine bessere Orientierung innerhalb eines Projekts zu ermöglichen.[5] Klassische Phasen, die in unterschiedlichen Vorgehensmodellen vorkommen, sind die Anforderungserhebung, die Entwurfs- und Designphase, die Implementierung, die Verifikation sowie der Betrieb und die Wartung.[5] Mit ihren Methoden und Techniken sind Vorgehensmodelle organisatorische Hilfsmittel, die für konkrete Aufgabenstellungen (Projekte) individuell angepasst (Tailoring) werden können und sollen und die als solche in die konkrete Maßnahmenplanung überleiten.
Allgemein werden klassische Vorgehensmodelle, moderne Vorgehensmodelle und agile Vorgehensmodelle unterschieden. Während klassische Vorgehensmodelle das Projekt in hintereinander ablaufende Phasen gliedern, werden bei modernen Vorgehensmodellen Endnutzer verstärkt eingebunden. Agile Vorgehensmodelle hingegen sind durch kurze Iterationen gekennzeichnet, um Produkte einfacher an die sich schnell verändernden Anforderungen anpassen zu können.[6]
In Vorgehensmodellen werden neben definierten Aktivitäten, Phasen und Methoden in der Regel auch (je Aktivität) festgelegt, welche Ergebnisse zu erzielen sind, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen und welche Rolle für die Erstellung eines Ergebnisses verantwortlich ist.[7]