Waldtundra | |
Waldtundra an der Ostküste Labradors | |
Flächenanteil | ca. 3 % der Landoberfläche |
Ökologischer Zustand | ~ 55 % ursprüngliche Wildnis < 25 % weitgehend naturnah |
Landnutzung | nomadische (Rentier-)Weidewirtschaft, stationäre Viehhaltung, Waldwirtschaft, Grenze des Ackerbaus |
Artenvielfalt | niedrig (1.300 – 1.700 Arten pro ha) |
Biomasse | niedrig (70 – 90 t/ha Trockenmasse) |
Repräsentative Großschutzgebiete (nur IUCN Ia, Ib, II, NP, WE und PP) | Andreafsky (CAN) 5.261 km² Sand Lakes (CAN) 8.310 km² |
Klimatische Rahmenbedingungen
Waldtundra: Klimadiagramme | |
Sonneneinstrahlung | < 800 – 1.100 kWh/m²/a (für die Zone)[1] |
Ø-Temperaturen | Kältester Monat: −10 bis unter −30 °C Jahresmittel: unter −10 bis −3 °C Wärmster Monat: über 0 bis über 15 °C |
Jahresniederschlag | 250 – 500 (über 800) mm (6 – 8 Mon. Schnee) |
Wasserhaushalt | humid |
Vegetationsperiode | 90 – 150 Tage |
Waldtundra (auch Strauchtundra, Krummholzzone oder Krüppelwald) ist der Oberbegriff für den Übergangslebensraum von der baumlosen, subpolaren Tundra zum geschlossenen borealen Nadelwald (Taiga). Die Waldtundra kommt wie die Taiga ausnahmslos auf der Nordhalbkugel vor,[2] da auf der Südhalbkugel die großen Landmassen fehlen, die das für die borealen Wälder typische Klima ermöglichen.
Der Begriff stammt aus der Geographie und bezeichnet verallgemeinernd einen bestimmten Landschaftstyp der globalen Maßstabsebene. Je nach Disziplin existieren unterschiedliche Definitionen, siehe Abschnitt „Definition“.
Charakteristisch für die verschiedenen Formen der Waldtundra ist in den Ebenen ein nach Norden immer lichter werdender Baumbewuchs und auf bewegtem Relief immer kleiner werdende und weiter verstreut liegende inselartige Waldstücke in der Tundra. Die Nadelbäume oder Weichlaubhölzer, die hier (zumeist) über Permafrostböden wachsen können, zeigen zur Tundra hin einen immer kümmerlicheren Wuchs.