Wasserjagdspinne

Wasserjagdspinne

Wasserjagdspinne (Ancylometes bogotensis), Weibchen

Systematik
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Überfamilie: Wolfspinnenartige (Lycosoidea)
Familie: Kammspinnen (Ctenidae)
Gattung: Riesenfischerspinnen (Ancylometes)
Art: Wasserjagdspinne
Wissenschaftlicher Name
Ancylometes bogotensis
(Keyserling, 1877)

Die Wasserjagdspinne oder Fischerspinne (Ancylometes bogotensis) ist eine Spinne aus der Familie der Kammspinnen (Ctenidae). Sie kommt in Mittel- und Südamerika vor, ihr Habitat (Lebensraum) sind dort nach bisherigen Kenntnissen vor allem die Wasservegetation in Schwarz- und Weißwasserflüssen. Die überwiegend braun gefärbte Art zählt wie alle der Gattung der Riesenfischerspinnen (Ancylometes) zu den größeren Echten Webspinnen (Araneomorphae). Bemerkenswert sind die hydrophobe (wasserabweisende) Cuticula (Außenhaut des Exoskeletts bzw. Außenpanzers) und das dichte Kleid aus Setae (chitinisierte Haare) der Spinne, durch die sie im Wasser befindlich trocken bleibt.

Mit anderen Vertretern der Gattung teilt die Wasserjagdspinne ihre semiaquatische Lebensweise und ist dank ihrer hydrophoben Körpereigenschaften in der Lage, sich sowohl auf der Wasseroberfläche als auch unter Wasser fortzubewegen sowie unter Wasser Luftvorräte anzulegen. Die Art jagt sowohl an Land als auch im Wasser als opportunistischer Räuber sowohl verschiedene Gliederfüßer als auch kleinere Wirbeltiere, bevorzugt aber ins Wasser gefallene Insekten. Ein Spinnennetz kommt wie bei allen Kammspinnen während der Jagd nicht zum Einsatz, stattdessen erlegt sie Beutetiere als freilaufender Lauerjäger. Der Paarung geht wie bei Wolfspinnenartigen (Lycosoidea) üblich eine ausgeprägte Balz voraus. Ein begattetes Weibchen betreibt – ebenfalls für die Überfamilie typisch – Brutpflege und trägt seinen Eikokon mit sich herum. Kurz vor dem Schlupf fertigt es ein Brutgespinst, in dem es den Eikokon deponiert. Die frisch geschlüpften Jungtiere verbleiben anfangs in dem Gespinst, ehe diese sich trennen und über mehrere Fresshäute (Häutungsstadien) heranwachsen. Das Weibchen verbleibt nur kurz bei seinen frisch geschlüpften Nachkommen. Es kann nach bisherigen Kenntnissen nach einer Paarung nacheinander bis zu drei Eikokons anlegen.

Durch die Fähigkeit, im Wasser nicht nass zu werden, ist die Wasserjagdspinne ein bedeutendes Forschungsobjekt und im Rahmen der Bionik ein Modell für hydrophobe Badebekleidung. Auch wird sie wie andere Arten der Riesenfischerspinnen gelegentlich als Heimtier im Rahmen der Terraristik gehalten. Im Gegensatz zu einigen anderen Arten aus der Familie der Kammspinnen geht von der Spinne keine nachweisliche Gefahr für den Menschen aus, zumal Bisse der Art beim Menschen nicht dokumentiert sind.


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