Wernicke-Enzephalopathie

Klassifikation nach ICD-10
E51.2 Wernicke-Enzephalopathie
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Wernicke-Enzephalopathie (Enzephalopathie Gayet-Wernicke[1]) ist eine degenerative enzephaloneuropathische Erkrankung des Gehirns im Erwachsenenalter. Sie tritt bei Vitamin-B1-Mangel auf.

Die Erstbeschreibung geht auf Carl Wernicke (1848–1905) zurück, der 1881 eine Studie über hämorrhagische Veränderungen in der grauen Substanz der Corpora mamillaria bei drei Alkoholikern verfasste und diese (neben Alkohol auch bei Vergiftungen mit Schwefelsäure und „Frauenmilch“) als Polioencephalitis haemorrhagica superior[2] bezeichnete.[3] Weitere Bezeichnungen sind Pseudoencephalopathia haemorrhagica superior, Polioencephalitis haemorrhagica und Wernicke-Syndrom.

Das Wernicke-Korsakow-Syndrom ist eine Kombination von Wernicke-Enzephalopathie und Korsakow-Syndrom (Amnesie mit Konfabulationstendenz mit oder ohne Polyneuropathie). Diese Bezeichnung wurde erstmals 1904 von dem deutschen Nervenarzt bzw. Neurologen und Psychiater Karl Bonhoeffer vorgeschlagen.[4]

  1. Günter Thiele, Heinz Walter (Hrsg.): Reallexikon der Medizin und ihrer Grenzgebiete. Verlag Urban & Schwarzenberg, Loseblattsammlung 1966–1977, 2. Ordner (Carg–Ez), München/ Berlin/ Wien 1967, ISBN 3-541-84000-5, S. E 111 f.
  2. Vgl. Immo von Hattingberg: Die Erkrankungen des Nervensystems. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 1298–1355, hier: S. 1303: Polioencephalitis haemorrhagica superior (WERNICKE).
  3. Carl Wernicke: Die acute, hämorrhagische Poliencephalitis superior. In: Carl Wernicke: Lehrbuch der Gehirnkrankheiten für Aerzte und Studirende. Band 2. Verlag von Theodor Fischer, Berlin 1881, S. 229–242.
  4. Bonhoeffer K.: Der Korsakowsche Symptomenkomplex in seinen Beziehungen zu den verschiedenen Krankheitsformen. In: Allg Z Psychiatrie psych-gerichtl Med. Band 61, 1904, S. 744–752.

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