Western-Comics sind Comics, die in Amerika zur Zeit spielen, als der westliche Teil des Kontinents von Mitte des 18. bis Ende des 19. Jahrhunderts von europäischen Einwanderern besiedelt wurde. Themen der behandelten Handlungen sind, ebenso wie beim Genre des Westerns im Film, hauptsächlich die Eroberung des Kontinents (Indianerkriege), das Fortschreiten der europäisch geprägten Zivilisation, die Konsolidierung der Staatenbildung (Kolonisation und der Kampf um die Vorherrschaft auf dem Kontinent, Unabhängigkeits- und Sezessionskrieg) und die mit all dem zusammenhängenden Umstände (Eisenbahnbau, Weidekriege und weitere). Daraus resultieren konfliktbeladene, gegensätzliche Streitthemen, wie Weiße gegen Indianer, Viehzüchter gegen Farmer, Franzosen gegen Engländer, Gesetzesbrecher gegen Gesetzeshüter, Nordstaatler gegen Südstaatler. Obwohl, wie Andreas C. Knigge es formuliert, der Western „ureigene amerikanische Folklore“ ist,[1] haben die Western-Comics in den USA nie die Bedeutung des Western-Films erlangt.[1] So seien „die besten und erfolgreichsten Western-Comics … europäischer Herkunft“,[1] wie z. B. der bekannteste Western-Comic, die 1946 entstandene belgische Comicreihe Lucky Luke des belgischen Comiczeichners Maurice de Bévère („Morris“).