Das Wienerlied ist ein Lied, das aus Wien stammt und die Stadt Wien zum Thema hat oder etwas charakteristisch Wienerisches besingt (nach Harry Zohn ein Lied „aus, über und für Wien“). Daher ist der Text meist auf Wienerisch. Es verbreitet Gemütlichkeit und Humor (teilweise auch schwarzen Humor und Spott), stammt aus der Welt der Kleinkunst in den Singspielhallen und wurde gelegentlich zum Volkslied. Leichtlebigkeit und Vergänglichkeit (Vanitas) werden melancholisch, unbeschwert oder auch satirisch betrachtet. Oft wird im Wienerlied selbstreferentiell das klingende Lied aus Wien besungen. Das Wienerlied stellt, ähnlich wie der Berliner Gassenhauer, eine Form des so genannten „populären Großstadtliedes“ dar.
Am beliebtesten war das Wienerlied vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre; in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wiederum bis in die 1980er Jahre. Mit weitgehender Streichung der Ausstrahlung von Wienerliedern im ORF verlor es an Breitenwirkung und muss – in seiner traditionellen Form – vor allem beim jüngeren Medienpublikum heute als nahezu unbekannt klassifiziert werden.