Wilhelm Solf

Wilhelm Solf (1911)
Signatur Wilhelm Solfs

Wilhelm Heinrich Solf (* 5. Oktober 1862 in Berlin; † 6. Februar 1936 ebenda) war ein deutscher Politiker und Diplomat.

Nach dem Studium der Indologie in Berlin und einem Aufenthalt in London wurde er 1888 in den diplomatischen Dienst aufgenommen und war am deutschen Generalkonsulat in Kalkutta (Britisch-Indien) tätig. Im Anschluss daran erwarb er an der Universität Göttingen die juristischen Staatsexamina. Im Jahre 1898 ging er als Bezirksrichter nach Daressalam in Deutsch-Ostafrika und 1899 als Präsident des Munizipalrates nach Apia auf Samoa; 1900 wurde er Gouverneur der neuen deutschen Kolonie Deutsch-Samoa. Seinen Vorstellungen von einem humanen Kolonialismus folgend, gelang es ihm 1904, den Lauati-Aufstand (Mau a Pule) ohne Waffengewalt zu beenden.

Im Dezember 1911 trat Solf als Staatssekretär an die Spitze des Reichskolonialamtes. Während des Ersten Weltkrieges war er ein entschiedener Unterstützer der Politik des Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg. Er setzte sich für einen frühen Verständigungsfrieden ein, mit dem er einen kolonialen Ausgleich verbinden wollte. Unter der Kanzlerschaft Max von Badens avancierte Solf 1918 zum Staatssekretär des Auswärtigen Amtes. Auch nach der Novemberrevolution behielt er dieses Amt, bis er im Dezember 1918 zurücktrat.

Von 1920 bis 1928 war Solf deutscher Botschafter in Tokio; er verstand es, die kulturelle und politische Wiederannäherung entscheidend zu fördern.


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