Wimbledon Championships 1931/Dameneinzel

Wimbledon Championships 1931
Einzel: Herren Damen
Doppel: Herren Damen Mixed
Einzel: Junioren Juniorinnen
Doppel: Junioren Juniorinnen
R. Einzel: Herren Damen Quad
R. Doppel: Herren Damen Quad
Wimbledon Championships
Dameneinzel
193019311932
Grand Slams 1931
Dameneinzel
Australian Championships
Internationale französische Tennismeisterschaften
Wimbledon Championships
U.S. National Championships

Das Dameneinzel der Wimbledon Championships 1931 war ein Tenniswettbewerb in London.

Im Finale am Nachmittag des Freitags, des 3. Juli 1931, standen sich erstmals zwei deutsche Damen gegenüber. Die Kölnerin Cilly Aussem, Weltranglistenzweite und hier Erstgesetzte, die in diesem Jahr bereits die französischen Meisterschaften gewonnen hatte, gelang gegen die viertgesetzte Essenerin Hilde Krahwinkel der größte Erfolg ihrer Karriere, was allerdings durch die verletzungsbedingte Abwesenheit der in dieser Ära absolut dominierenden Helen Wills (nach Heirat Helen Wills Moody) begünstigt wurde. Die auf den ersten Platz gesetzte Aussem hatte in den ersten beiden Runden unbedeutende Gegnerinnen. Im Viertelfinale leistete die Schweizerin Lolette Payot einen gewissen Widerstand, verlor aber nach drei Sätzen. Im Halbfinale musste sie, diesmal gegen die drittgesetzte Simonne Mathieu, erneut über drei Sätze gehen, kam aber als solches ohne große Schwierigkeiten ins Finale, wenngleich das Glück ihr hier in mehreren Fällen mehr zur Seite stand als der 23-jährigen Französin.

Hilde Krahwinkel besiegte im Viertelfinale die spätere Wimbledonsiegerin Dorothy Round in zwei Sätzen. Im Halbfinale traf sie auf die kraftvolle Kalifornierin Helen Jacobs, die auf Platz sechs gesetzt war. Der erste Satz dauerte fast eineinhalb Stunden und am Ende gewann ihn Krahwinkel mit 10:8, die nach drei Sätzen auch insgesamt gewann.

Das Endspiel der ersten deutschen Wimbledonfinalistinnen, in dem Commander Hiliyard von der Royal Navy als Schiedsrichter waltete, fand bei den Kritikern wenig Anklang.[1] Möglicherweise lag das daran, dass Krahwinkel die Nacht vorher wegen Nervosität schlaflos geblieben war, oder daran, dass sie sich im vorangegangenen Match Blasen an den Füßen zugelegt hatte. Über lange Strecken gab es schier endloses Grundlinienspiel zu sehen, mit dem Aussem Krahwinkel hin und her laufen ließ. Aussem genügten zwei Sätze – 6:2 und 7:5 – zum großen Karrierehöhepunkt. „Cilly, ganz Köln gratuliert zum großen Sieg. Ihre Heimatstadt ist stolz auf Sie“, stand im Telegramm, das ihr der damalige Oberbürgermeister von Köln, Konrad Adenauer, sandte.[2] Bei ihrer Rückkehr nach Köln wurde Aussem ein triumphaler Empfang bereitet.[3]

  1. Ein weit verbreiteter Agenturbericht sprach von "One of the dullest finals ever seen in Wimbledon", und die Times meinte: "The match was very poor for a final at Wimbledon."
  2. Focus, 4. Januar 2009
  3. Bernd Tuchen: Cilly Aussem – das Leben der ersten deutschen Wimbledon-Siegerin. Shaker Media, Aachen 2008. S. 216

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