Witwenverbrennung

Darstellung einer Witwenverbrennung im 19. Jahrhundert

Witwenverbrennung, auch Sati genannt, ist ein Femizid in hinduistischen Religionsgemeinschaften, bei dem Frauen verbrannt werden. Am häufigsten waren Witwenverbrennungen in Indien, es gab sie aber auch auf Bali[1] und in Nepal.[2]

Bei einer Witwenverbrennung in Indien verbrennt die Witwe zusammen mit dem Leichnam des Ehemanns auf dem Scheiterhaufen (Witwenfolge). Einige der Frauen, die gemeinsam mit der Leiche ihres Ehemanns verbrannten, wurden nach ihrem Tod in hohen Ehren gehalten und teilweise göttlich verehrt; ihre Familie gewann hohes Ansehen.

Ursprünglich töteten sich auf diese Weise Frauen der im Kampf gefallenen Männer aus Fürstenfamilien, möglicherweise, um nicht den Feinden in die Hände zu fallen. Die Witwenverbrennung, zunächst als Selbsttötung gedacht, wurde jedoch im Laufe der Zeit in vielen Bevölkerungskreisen eingefordert. Besonders häufig war die Witwenverbrennung bei den Kshatriya-Kasten, wie zum Beispiel den Rajputen in Nordindien, wo sie bis heute noch vorkommt.

  1. Margaret J. Wiener: Visible and Invisible Realms: Power, Magic, and Colonial Conquest in Bali. University of Chicago Press, 1995, ISBN 0-226-88582-8 (google.no [abgerufen am 4. Juni 2023]).
  2. Sangh Mittra, Bachchan Kumar: Encyclopaedia of Women in South Asia. Kalpaz Publications, 2004, ISBN 81-7835-187-0 (google.ch [abgerufen am 4. Juni 2023]).

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