Wollastonit | |
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Wollastonit mit Blick auf Spaltflächen | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
1962 s.p.[1] |
IMA-Symbol |
Wo[2] |
Andere Namen |
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Chemische Formel | CaSiO3; genauer Ca3[Si3O9] |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Silikate und Germanate |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
VIII/F.18 VIII/F.18-010 9.DG.05 65.02.01.01a |
Ähnliche Minerale | Bustamit, Pektolith, Serandit, Tremolit |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | triklin |
Kristallklasse; Symbol | triklin-pinakoidal; 1 |
Raumgruppe | siehe Kristallstruktur |
Gitterparameter | siehe Kristallstruktur |
Formeleinheiten | siehe Kristallstruktur |
Häufige Kristallflächen | {001}, {540}, {100}, {101}, {102} |
Zwillingsbildung | häufig, Zwillingsachse [010] Verwachsungsebene (100) |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 4,5 bis 5 |
Dichte (g/cm3) | 2,8 bis 2,9 |
Spaltbarkeit | {100} vollkommen; {001} und {102} gut Winkel in der (010)-Ebene: (100):(001) = 84,5° (100):(102) = 70° |
Bruch; Tenazität | uneben |
Farbe | farblos, weiß; z. T. grau, gelb, rot, braun |
Strichfarbe | weiß |
Transparenz | durchscheinend bis undurchsichtig |
Glanz | Glasglanz, Perlmuttglanz auf Spaltflächen |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nα = 1,616 bis 1,640 nβ = 1,628 bis 1,650 nγ = 1,631 bis 1,653 |
Doppelbrechung | δ = 0,013 bis 0,014 |
Optischer Charakter | zweiachsig negativ |
Achsenwinkel | 2V = 36 bis 60° |
Pleochroismus | nicht bekannt |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | unlöslich in Wasser gut löslich in Salzsäure |
Besondere Merkmale | manchmal fluoreszierend |
Wollastonit (selten auch Tafelspat oder Tafelspath) ist ein häufig vorkommendes Mineral mit der chemischen Zusammensetzung CaSiO3, genauer Ca3[Si3O9]. Chemisch gesehen handelt sich dabei um ein natürlich auftretendes Calciumsilicat bzw. das Calcium-Salz der Metakieselsäure. Wollastonit zählt daher zur Mineralklasse der Silicate und Germanate. Seine Kristallstruktur besteht aus (SiO3)2−-Ketten, die über die Calcium-Kationen untereinander verknüpft werden. Als ein Einfach-Kettensilicat ist Wollastonit Teil der Inosilicate, gehört aber hierbei nicht zur Mineralgruppe der Pyroxene, die oft fälschlicherweise als Synonym für Einfach-Kettensilicate verwendet wird, sondern zu den Pyroxenoiden (Pyroxenähnliche), da die (SiO3)2−-Ketten in seiner Kristallstruktur einem anderen Verknüpfungsmuster folgen. Wollastonit ist farblos und kristallisiert im triklinen Kristallsystem. Er entsteht durch Kontaktmetamorphose aus Kalkstein und ist ein gesteinsbildender Bestandteil des metamorphen Gesteins Skarn.