Zaire-Ebolavirus

Zaire-Ebolavirus

Dieses Foto von 1976 zeigt zwei Krankenschwestern, die vor dem Ebola-Fall Nr. 3 stehen, der behandelt wurde und später im Ngaliema-Krankenhaus in Kinshasa, Zaire, starb.

Systematik
Klassifikation: Viren
Realm: Riboviria[2][1]
Reich: Orthornavirae[1]
Phylum: Negarnaviricota
Subphylum: Haploviricotina
Klasse: Monjiviricetes
Ordnung: Mononegavirales
Familie: Filoviridae
Gattung: Ebolavirus
Art: Zaire ebolavirus
Taxonomische Merkmale
Genom: (–)ssRNA linear
Baltimore: Gruppe 5
Symmetrie: helikal
Hülle: vorhanden
Wissenschaftlicher Name
Zaire ebolavirus
Kurzbezeichnung
ZEBOV
Links

Das Zaire-Ebolavirus (wissenschaftlich Zaire ebolavirus, ZEBOV) ist eine Virusspezies aus der Gattung Ebolavirus. Es wurde 1976 als erstes Mitglied der Gattung bei einem Ausbruch in Zaire als Erreger eines schweren Hämorrhagischen Fiebers isoliert.[3][4] Obwohl morphologisch und klinisch Ähnlichkeiten zum bereits bekannten Marburgvirus (MARV) bestehen, zeigte die Charakterisierung keine serologische Kreuzreaktivität zwischen den neuen Isolaten und dem Marburgvirus, so dass man das neu isolierte Virus einer neuen Spezies zuordnete. Dies hat sich durch spätere Daten des Virusgenoms hinsichtlich der RNA-Sequenz und der Anordnung und Funktionalität der Gene bestätigt.

Der Spezies- und Gattungsname leitet sich vom Namen des Flusses Ebola ab, der in der Nähe des damaligen Epidemiegebietes liegt. Im Vergleich zu anderen Ebolaviren zeigt das Zaire-Ebolavirus zusammen mit dem Sudan-Ebolavirus (SUDV) beim klinischen Verlauf die höchste Letalität von etwa 50–90 %. Es wird durch die Biostoffverordnung in Verbindung mit der TRBA (Technische Regeln für Biologische Arbeitsstoffe) 462 der höchsten Risikogruppe 4 zugeordnet.[5] Außerdem gehört es als Ebolavirus nach dem deutschen Infektionsschutzgesetz zu den meldepflichtigen Erregern (§ 7 IfSG).

  1. a b ICTV: ICTV Taxonomy history: Akabane orthobunyavirus, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
  2. ICTV Master Species List 2018b.v2. MSL #34, März 2019
  3. K. M. Johnson, J. V. Lange, P. A. Webb, F. A. Murphy: Isolation and partial characterisation of a new virus causing acute haemorrhagic fever in Zaire. Lancet (1977) 1; 8011: S. 569–571 PMID 65661
  4. E. T. Bowen et al.: Viral haemorrhagic fever in southern Sudan and northern Zaire. Preliminary studies on the aetiological agent. Lancet (1977) 1;8011: S. 571–573 PMID 65662
  5. TRBA (Technische Regeln für Biologische Arbeitsstoffe) 462: Einstufung von Viren in Risikogruppen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). 25. April 2012, S. 4, 27, abgerufen am 9. August 2014

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