Ein Zeitball war ein an erhöhter Stelle angebrachter und weithin sichtbarer Signalball, der zu einem festgelegten Zeitpunkt fallen gelassen wurde und es den Seeleuten erlaubte, ihre Schiffschronometer zu überprüfen. Die genaue Kenntnis der Uhrzeit war im 19. Jahrhundert unabdingbar, um den Längengrad der Position eines Schiffes auf See exakt zu bestimmen. Es war deshalb wichtig, das Chronometer im Hafen auf die Sekunde genau stellen zu können. Dazu war ein optisches Signal aufgrund der kürzeren Laufzeit besser geeignet als ein akustisches, wie z. B. ein Warnton.
Zeitbälle standen in Verbindung mit Sternwarten und wurden meist elektrisch ausgelöst. Der Auslösezeitpunkt am Royal Greenwich Observatory war 1 Uhr mittags. Der Ball wurde normalerweise fünf Minuten vorher auf halbe Höhe gehoben und zwei oder drei Minuten vor dem Fall ganz heraufgezogen.