Zivilisationskrankheiten (auch Wohlstandskrankheit, engl. lifestyle disease, im anthropologischen Bereich Fehlanpassungserkrankung) sind Krankheiten, die „durch die mit der Zivilisation verbundene Lebensweise hervorgerufen“ werden.[1][2] Es ist, ebenso wie „Volkskrankheiten“ ein umgangssprachlicher und kein medizinischer Begriff.
Der Begriff entstand im ausgehenden 19. Jahrhundert und wurde vom New Yorker Neurologen George M. Beard für die Neurasthenie verwendet.[3] Heute werden damit meist Krankheiten oder krankheitsähnliche Zustände bezeichnet, die in den Ländern des globalen Nordens (ehemals Industriestaaten) deutlich häufiger sind als im globalen Süden (Entwicklungsländer), weil das Erkrankungsrisiko mutmaßlich stark mit den Lebensgewohnheiten und -verhältnissen in wohlhabenden („zivilisierten“) Gesellschaften zusammenhängt. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben sich die Verhältnisse verändert, so dass heute in fast allen Ländern Zivilisationskrankheiten auftreten und häufige Todesursachen sind.[4]