Zla Kolata

Zla Kolata
Kollata e Keqe

Nordwand

Höhe 2534 m
Lage Albanien Albanien,
Montenegro Montenegro
Gebirge Prokletije
Dominanz 0,75 km → Kollata
Schartenhöhe 100 m
Koordinaten 42° 29′ 6″ N, 19° 53′ 46″ OKoordinaten: 42° 29′ 6″ N, 19° 53′ 46″ O
Zla Kolata (Montenegro)
Zla Kolata (Montenegro)
Gestein Verkarstetes Kalkgestein
Normalweg Bergwanderung von Gusinje
Besonderheiten Höchster Berg Montenegros

Luftaufnahme im Winter – Zla Kolata oben links

Die Zla Kolata (montenegrinisch-kyrillisch Зла Колата; albanisch Kollata e keqe) ist ein 2534 m. i. J. hoher Gipfel im Prokletije auf der albanisch-montenegrinischen Grenze. Es handelt sich um die höchste Erhebung Montenegros. Die Zla Kolata ist ein Nebengipfel im Kollata-Bergstock, dessen höchster Gipfel Maja e Kollatës (2552 m ü. A.; montenegrinisch: Ravna Kolata) etwa einen Kilometer südöstlich ganz in Albanien liegt.

Die Kollata liegt nicht ganz zehn Kilometer nordöstlich der Jezerca und nicht ganz zwanzig Kilometer westlich der Gjeravica, der beiden höchsten Berge des Prokletijes. Sie ist Teil eines Gebirgskamms auf der Nordseite des Valbonatals, der die Grenze zwischen den Ländern und den Einzugsgebieten von Drin und Donau bildet. Auf albanischer Seite liegt der Ort Valbona am Fuße des Berges. Auf montenegrinischer Seite ist Gusinje bei Plav der nächste Ort. Dies ist auch der wichtigste Ausgangspunkt für Besteigungen.

Der Name des Berges bedeutet ‚Schlechte Kolata‘. Ein weiterer Nebengipfel ist die ‚Gute Kolata‘ (Dobra Kolata respektive Kollata e mirë), mit 2528 m. i. J. die zweithöchste Erhebung Montenegros, die etwas mehr als 100 Meter nordöstlich liegt und durch einen 2416 m. i. J. hohen Sattel getrennt ist.[1][2] Die Bedeutung von Kolata ist unklar; der ebenfalls auftauchende Name Kolac bedeutet jedoch ‚Haufen‘.[1]

Die Kollata ist ein stark verkarstetes Gebiet. Vom höchsten Punkt führt ein recht flacher Grat, der vor allem auf der Nordseite steil abfällt, nach Nordwesten hinunter zu einem Sattel, von wo aus steil die Gipfel von Zla Kolata und Dobra Kolata aufsteigen. Nach Norden fällt der Gipfel der Zla Kolata in Felswänden ab.[3] Die Grate vom Gipfel nach Nordwesten und nach Nordosten bilden die Wasserscheide und die Grenze zwischen den Ländern. Der nach Südsüdwest verlaufende Grat fällt später steil ins Valbona-Tal ab. Die Gipfelregion ist bis in den Frühsommer jeweils von Schnee bedeckt.

Sehr oft wird der Berg Bobotov Kuk (2522 m. i. J.) im Durmitor als höchster Berg Montenegros angegeben.[4] Dies liegt einerseits daran, dass er komplett innerhalb des Territoriums des Landes liegt. Andere Erklärungen verweisen auf die bedeutende Rolle des Durmitors in der montenegrinischen Kultur.[5]

Zudem werden für die Zla Kolata verschiedene Höhen angegeben, der genaue Wert scheint nicht geklärt zu sein.[6] Für die Zla Kolata wird meistens eine Höhe von 2534 m. i. J. angegeben, womit sie den Bobotov Kuk um elf Meter überragen würde.[7] Diese Höhe ist auch auf einem Stein auf dem Gipfel aufgemalt.[6] Albanisches Kartenmaterial verzeichnet hingegen eine Höhe von lediglich 2519 m ü. A.[8] In älterer jugoslawischer Literatur wird von einer Höhe von 2530 m. i. J. gesprochen, ohne auszuführen, welcher montenegrinische Gipfel mit Maja Kolac genau gemeint ist.[9][10] Auf einer neuen Karte des montenegrinischen Prokletije ist sogar eine Höhe von 2535 m. i. J. angegeben.[11] In einem Besteigungsbericht wird hingegen behauptet, dass die Höhe der Zla Kolata nie richtig vermessen worden sei und eigene GPS-Messungen eine Höhe von 2528 m ergeben hätten.[6] Dies ist so auch vereinzelt in Büchern aufgeführt.[12] Mit einer Ausnahme sind aber alle Angaben höher als der offizielle Wert des Statistischen Amtes von Montenegro für den Bobotov Kuk.

Der Berg gehört zu den Nationalparks Alpen Albaniens und Prokletije (Montenegro).

Im August 2012 sind zwei Tschechen bei der Besteigung der Zla Kolata ums Leben gekommen.[13]

  1. a b Virtual Mountain Tour – Zla Kolata. In: VirtualMountains.co.uk. 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Januar 2016; abgerufen am 17. März 2013 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.virtualmountains.co.uk
  2. Dobre Kolata, Montenegro. In: Peakbagger.com. Abgerufen am 15. März 2013 (englisch).
  3. Miroslav Marić: Zla Kolata (Kollata e Keqe), The peak of Montenegro. In: TakeAdventure. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. März 2016; abgerufen am 16. März 2013 (englisch).
  4. Montenegro Statistical Office (Hrsg.): Montenegro in Figures 2012. Podgorica 2012 (englisch, monstat.org [PDF; abgerufen am 20. März 2013]).
  5. European Summit Challenge: Montenegro – Bobotov Kuk, Durmitor 2522m. In: VirtualMountains.co.uk. Juni 2007, abgerufen am 17. März 2013 (englisch): „At present it is unclear why neither of these peaks are officially recognised as the highest. There are few possibilities ranging from the love for, and iconic status of the Durmitor range in the Montenegrin culture, the fact that Bobotov Kuk stands wholly in Montenegrin territory whilst those in the Prokletije are shared with Albania.“
  6. a b c Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen gps.
  7. Maja Kolata. In: Peakbagger.com. Abgerufen am 21. März 2013 (englisch).
  8. Offizielle Karte 1:50'000 des militärischen kartographischen Amtes Albaniens, Blatt K-34-52-D, 2. Auflage, Tirana 1988.
  9. Jugoslavenski Leksikografski Zavod (Hrsg.): Enciklopedija Jugoslavije. Band 2. Zagreb 1980 (serbokroatisch).
  10. Savezni zavod za statistiku (Hrsg.): Statistical Pocket-book of Yugoslavia. Belgrad 1978 (englisch).
  11. Montenegro. Prokletije. Planinarenje i biciklizam. Karta 1:50'000. Kartografija Huber, Belgrad 2009, ISBN 978-3-940686-15-2.
  12. Rudolf Abraham: The Mountains of Montenegro. A Walker’s and Trekker’s Guide. Cicerone Press, Milnthorpe 2007, ISBN 978-1-85284-506-3 (englisch).
  13. Černé Hoře zahynuli dva Češi, otec a syn se zřítili ze 400 metrů. In: iDnes.cz. 27. August 2012, abgerufen am 16. März 2012 (tschechisch).

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