Tsundere

Beispielhafte Tsundere-Figur

Tsundere (japanisch ツンデレ) ist ein Begriff, der einen bestimmten Charakterarchetyp in Werken der japanischen Popkultur beschreibt.

Als Tsundere wird ein zumeist weiblicher Charaktertyp bezeichnet, der sich durch eine zickige und streitsüchtige Art auszeichnet, sich aber unter bestimmten Umständen zurückhaltend und liebenswert verhält, zum Beispiel wenn er oder sie mit jemandem allein ist. Da sich der Begriff in der Umgangssprache hauptsächlich über das Internet verbreitete, variieren die Definitionen stark. So werden auch andere Charaktertypen, die sich sowohl im Geschlecht und in der Art unterscheiden, gelegentlich als Tsundere bezeichnet. Ursprünglich durch japanische Ren’ai-Spiele (z. B. Ren’ai-Adventure und Ren’ai-Simulationen) bzw. insbesondere Erogē geprägt, verbreitete sich der Begriff im Fandom von Otakus und Moe-Liebhabern, bis hin zu Anime, Manga, Literatur und sogar Massenmedien.

Der Psychologe Yoshihito Naitō verweist[1] zur Erklärung der Beliebtheit dieses Charaktertypus auf eine Studie des Kognitionspsychologen Gerald L. Clore et al. von 1975, bei der 338 Testpersonen Videos einer Unterhaltung zwischen einer Frau und einem Mann in vier Varianten gezeigt wurden: 1. die Frau ist gegenüber dem Mann stets freundlich, 2. die Frau ist anfangs freundlich und wird mit der Zeit abweisender, 3. die Frau ist anfangs abweisend und wird mit der Zeit freundlicher, 4. die Frau ist immer abweisend. Dabei stellte sich heraus, dass die meisten Testpersonen die Frau aus Video 3 am attraktivsten wahrnahmen.[2]

  1. 二次元のツンデレキャラが男性に人気な理由. In: Mynavi. 4. März 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Dezember 2014; abgerufen am 16. Dezember 2014 (japanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/news.mynavi.jp
  2. Gerald L. Clore, Nancy H. Wiggins, Stuart Itkin: Gain and loss in attraction: Attributions from nonverbal behavior. In: Journal of Personality and Social Psychology. Vol 31, Nr. 4, 1975, S. 706–712, doi:10.1037/0022-3514.31.4.706.

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