Kantate

Die Kantate (lat. cantare „singen“) bezeichnet in der Musik eine Formenfamilie von mehrsätzigen Werken für eine oder mehrere Gesangsstimmen und Instrumentalbegleitung. Rezitative, Arien, Ariosi, Chorsätze, Choräle und instrumentale Vor- und Zwischenspiele können sich in beliebiger Anzahl abwechseln.

„Cantata, pl. Cantate, [ital.] Cantate pl. cantates [gall.] ist eigentlich ein langes Musik-Stück, dessen Text Italiänisch, und aus Arien mit untermischten Rezitativ; die Composition aber aus verschiedenen Tact-Arten, und gemeiniglich à Voce sola nebst einem Continuo bestehet öffters aber auch mit zwey und mehrern Instrumenten versehen ist. Vor weniger Zeit haben die Franzosen in ihrer Sprache Cantates zu setzen angefangen, und die Teutschen thun dergleichen.“

Johann Gottfried Walther: Musicalisches Lexikon 1732

Es gibt sowohl geistliche (Johann Gottfried Walther: Cantata spirituali) als auch weltliche Kantaten. Als Kammerkantate wird eine Kantate ab dem 17. Jahrhundert bezeichnet, wenn sie nur für eine Vokalstimme, Generalbass und gelegentlich auch wenige Melodieinstrumente bestimmt ist. Die Choralkantate folgt im Duktus und Inhalt einem geistlichen Choral. Die Kinderkantate ist ein Werk für Kinderchor, die auch szenische und pädagogische Elemente enthalten kann. Für das Weihnachtsfest werden bis heute Weihnachtskantaten geschrieben.

Als Teil der Verkündigung im Gottesdienst erlangte die Kantate ihre größte Bedeutung in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Aufführung einer Kantate von Dietrich Buxtehude. Vier Vokalsolisten gruppieren sich um ein Cembalo in der ersten Reihe, begleitet von zwei konzertierenden Violinen und dem Kontrabass in der zweiten Reihe

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