Rheinromantik

Der Rhein, Allegorie der Rheinromantik, Lithografie von Karl Christian Köhler, um 1870
Burg Rheinstein bei Trechtingshausen war die erste Burg, die im 19. Jahrhundert wieder aufgebaut wurde
Schloss Stolzenfels, das herausragendste Werk der Rheinromantik
Wernerkapelle zu Bacharach
Allerheiligen-Kapelle von Carl Moritz in Berlin – Beispiel für rheinromantische Anklänge in der Sepulkralarchitektur
Vater Rhein und seine Töchter; Brunnenplastik vor dem Ständehaus der Rheinprovinz; Entwurf, Guss und Bau: Karl Janssen und Josef Tüshaus, 1884/1887
Bauern neben einem Weg in einer weiten rheinischen Landschaft, Landschaftsbild von Christian Georg Schütz d. Ä., zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts
Am Rhein bei Nonnenwerth, Landschaftsbild von Julius Lange, 1850
Sommernacht am Rhein, Genrebild von Christian Eduard Boettcher, 1862
Die Entführung Heinrichs IV. durch Erzbischof Anno von Köln in Kaiserswerth, Historienbild von Anton von Werner, 1868
Nonnenwerth, Rolandseck und Drachenfels, Gemälde von Arnold Forstmann, um 1870
Die Schönburg bei Oberwesel und Pfalzgrafenstein, Landschaftsbild von Karl Buchholz, 1873
Eines der ersten Bücher zur Rheinromantik

Die Rheinromantik ist eine um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert entstandene, schwärmerisch-romantische Sichtweise von Landschaft und Kultur am Rhein, besonders des Mittelrheintals zwischen Mainz und Köln, die um 1900 ihren Höhepunkt erreichte und im Rheintourismus bis heute eine Rolle spielt.

Die spezielle rheinische Form der Romantik fand in allen Kunstgattungen ihren Ausdruck: von Literatur und Musik, insbesondere der Lied-Dichtung bis zu Malerei und Architektur. Sie thematisiert einerseits die zu Anfang des 19. Jahrhunderts noch als wild und schroff empfundene Natur des engen Flusstals, andererseits die heiter erscheinenden Weinberge und das reiche kulturhistorische Erbe der Region, mit seinen Sagen und seinen zahlreichen mittelalterlichen Städten und Burgen. Der durch Rationalismus und die Industrialisierung geprägten Moderne setzte sie eine weitgehend verklärte, vermeintlich heile Vergangenheit entgegen und trug seit der Besetzung des linken Rheinufers durch das nachrevolutionäre Frankreich zur Herausbildung sowohl einer rheinischen Identität und des Bewusstseins einer rheinischen Landschaft (Rheinland, Rheinlande)[1] als auch eines gesamtdeutschen Nationalbewusstseins bei.

  1. Hans Heinrich Blotevogel: „Rheinische Landschaft“ – zur geographischen Konstruktion des Rheinlands 1790–1945. Manuskript (April 2001), S. 6; Abdruck in: Gunter E. Grimm, Bernd Kortländer (Hrsg.): Rheinisch – zum Selbstverständnis einer Region. Metzler-Verlag, Stuttgart/Weimar 2001, ISBN 3-47601-843-1 (PDF)

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